Die schwäbische Küche ist zwar heute berühmt für viele fleischhaltige Gerichte, allerdings waren die schwäbischen Familien früher eher arm, so dass einfache, günstige, regionale und saisonale Produkte im Vordergrund standen. Naja, Weggeworfen wurde auch nichts. Also musste auch aus Resten gekocht werden. Einige davon wurden zu Klassikern, so wie der Ofaschlupfa, in dem wunderbar alte Brötchen oder (besonders lecker) altbackener Hefezopf eingeweicht werden kann. Es hat eine gewisse Ähnlichkeit mit Armen Ritter, allerdings fruchtiger und unkomplizierter.
Da ich in Stuttgart geboren und aufgewachsen bin, habe ich natürlich schon sehr viele schwäbische Gerichte gekocht oder gebacken, die ihr gerne mal ausprobieren könnt:
Verschiedene, pikante Rezepte:
- Schwäbischer Kartoffelsalat, klassisch (für meine Familie) mit Essig und Öl
- Schwäbischer Wurstsalat, dazu gehört unbedingt Blutwurst
- Ofaschlupfa mit Fisch, eine Variante des hier vorgestellten Rezeptes
- Zwiebelrostbraten, ein absoluter Klassiker
- selbstgemachte Schupfnudeln, die schwäbischen Gnocchi, liebevoll Buabaspitzla genannt
- Schwäbischer Sauerbraten nach einem Rezept von Vincent Klink, ein echter Tipp
- Kräuterflädle mal als Beilage und nicht in der Suppe
Variationen von Spätzle:
- Spätzle, das Rezept für den Klassiker
- Spinatkäsespätzle, Spinat im Teig
- Käsespätzle mit Bärlauch
- Bärlauchspätzle, jetzt mit Bärlauch im Teig
- Käsespätzle aus der Pfanne statt aus dem Ofen
Variationen mit Maultaschen
- Maultaschenauflauf, absolut partytauglich
- Gröschtete Maultaschen, also mit Rührei
- Gschmelzte Maultaschen mit gebräunten Zwiebeln
- Maultaschen an Pilzrahm, ein Rezept das ich von unserem Lieblingsmetzger in Stuttgart übernommen habe
Pikante Kuchen:
- Omas schwäbischer Kartoffelkuchen, ein Klassiker meiner Oma, den gab s jeden Herbst
- Zwiebelkuchen vom Blech
- Schwäbischer Zwiebelkuchen, etwas gehaltvoller
Süße schwäbische Rezepte:
- Ofaschlupfa mit Birnen, nur eine Variation von dem weiter unten angegebenem Rezept
- Zwetschgendatschi, das Rezept von der Familie meines Vaters
- Kratzete, die schwäbische Version eines Kaiserschmarrns
- Springerle
- Pfitzauf, ein schwäbisches Soufflé
Zutaten
Reicht für 4 zum Sattessen
- 80 g Butter
- 6 alte Brötchen (am besten süße Hefebrötchen oder 1/2 Hefezopf)
- 6 Äpfel
- Zimt
- Rosinen (ca 50 g) nach Belieben
- 3 Eier (M)
- 500 ml Milch
- 4 EL Zucker
- Puderzucker zum Bestäuben
Zubereitung
- Den Ofen vorheizen auf
180°C Ober-/Unterhitze. Die Form mit ca. 20 g der Butter einfetten. - Brötchen in Scheiben schneiden, die Äpfel schälen und entweder vierteln, Kerngehäuse entfernen und in Spalten schneiden oder (wer hat) mit Kernausstecher das Kerngehäuse entfernen und in Ringe schneiden (ca 1/2 cm dick).
- In der Auflaufform unten Brötchenscheiben, darauf Äpfel und mit etwas Zimt bestäuben. Wer mag, gibt bei jeder Schicht noch einige Rosinen dazu. Weiter einschichten.
- Die Eier mit Milch und Zucker verrühren und über die Schichten gießen.
- Die restliche Butter in Flocken daruaf verteilen.
- Auf der 2. Schiene von unten ca. 50-60 Minuten backen, bis die Eiermilch gestockt ist und die Äpfel oben noch nicht schwarz sind. Ggf nach der Hälfte der Zeit mit Backpapier abdecken.
Zubereitungszeit: ca. 30 Minuten Arbeits- + 50-60 Minuten Backzeit
Schwierigkeit: einfach
Quelle: Schwäbische Küche, S. 112
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