Am Wochenende gehört für mich ein Frühstücksei einfach dazu. Allerdings sollte es schon perfekt sein, also das Eiweiß fest und das Eigelb noch komplett flüssig. Natürlich ist auch die Qualität des Eis entscheidend. Ich nehme nur Freilandeier, am besten noch Bioeier, die ich bei meinem Geflügelstand auf dem Markt kaufe, denn da sind sie auch immer superfrisch. Alles andere ist im Prinzip sehr einfach, man braucht nur noch einen Topf, Wasser, Salz, eine exakte Eieruhr (also digital), eine Nadel oder einen Eierpickser und etwas Geduld. Guten Appetit!
Ich hoffe, ich kann hiermit einigen helfen. Die Tipps sind natürlich rein subjektiv, Anmerkungen und Verbesserungsvorschläge gerne in den Kommentaren. Natürlich gibt es auch jede Menge Hilfsmittel, von Eierkochern über pfeifende Eier, doch ich mag dieses Basis-Methode sehr, man bleibt einfach unabhängiger.
Aber wie genau koche ich denn nun das Ei?
- Die Eier erstmal auf Zimmertemperatur bringen, also schon beim Kaffee- oder Teekochen aus dem Kühlschrank nehmen, dann platzen die Schalen nicht so leicht (meine Erfahrung).
- Die Eier an der runden Seite mit einer dünnen Nadel einpicksen. Das geht am einfachsten mit einem Eierpickser, die man in jedem größeren Supermarkt bei dem Krimskramsküchenzeug bekommt. Warum man die Eier ansticht ist umstritten. Die einen meinen, um die Luft heraus zu lassen. Andere sagen, dass man dadurch Sollbruchstellen der Eierschale setzt, also Mikrorisse, was dem Platzen vorbeugt. Warum auch immer, ein kleines Loch sollte hinein.
- Das Wasser aufsetzen, ich nehme etwas über einen Liter für 2 Eier in einem 1,5 Liter-Topf. Die Eier sollten nach dem Einlegen komplett von Wasser umgeben sein. Sobald das Wasser kocht, gebe ich 1 TL Salz in das Wasser. Denn wenn es doch mal zu einem kleinen Bruch kommt, gerinnt das austretende Eiweiß schneller, so dass nicht zu viel Eiweiß hinterher im Kochwasser schwimmt.
- Ich lege die Eier zügig mit einem Löffel in das Wasser und reduziere die Hitze auf etwa 2/3 Maximal. Die Eier brauchen jetzt je nach Größe: ein L-Ei braucht 5 Minuten, um perfekt zu sein, ein XL-Ei schon 6 Minuten. M-Eier nehme ich selten, deswegen habe ich hier keine perfekte Zeit.
- Da ich die Eier in das kochende Wasser lege, brauchen sie jetzt immer gleich lang, egal wo ich die Eier koche, da die Siedetemperatur des Wassers von der Höhe und dem Luftdruck (Wetter!) abhängt. Legt man sie in kaltes Wasser hat man mehrere Nachteile:
- Sie brauchen je nach Ort (=Höhe) und Luftdruck unterschiedlich lang, das muss man immer berücksichtigen.
- Die Eier garen nicht gleichmäßig durch, das Eigelb ist nicht immer zentral gelegen, also gelegentlich hat man schon etwas hartes Eigelb und dafür an einer anderen Stelle noch etwas rohes Eiweiß (was ich persönlich überhaupt nicht mag).
- Sobald die Eieruhr piept, hat man etwa 30 Sekunden Zeit, um alle Eier aus dem Topf zu nehmen und gut abzuschrecken, um den Garprozess zu unterbrechen. Dann sind alle Eier gleich perfekt.
- Während die Eier in einem Warmhaltekorb auf Langschläfer warten, gebe ich immer 1 EL Zitronensaft in den Topf mit etwas Wasser, dadurch wird Kalkablagerungen vorgebeugt und die Töpfe sehen aus wie neu.
5 Comments
Daumen hoch für diesen erhellenden und hochinteressanten Beitrag. Kleine Anmerkung: ich hatte mal eine Art Eieruhr namens „Schantall“. Die wurde mit den Eiern ins Kochwasser gegeben und wenn die Eier fertig waren, erklang die Melodie „Ich wollt‘ ich wär‘ ein Huhn…“. Na ja, eine liebe Freundin bot Schantall Asyl an, so habe ich mich von ihr getrennt, sie nach Berlin geschickt und seitdem keine Eier mehr gekocht. Deshalb ist es für mich umso erfreulicher, diesen Deinen Blogeintrag zu lesen. Der Sonntag ist gerettet!
😀
@ Jutta: Ich habe auch so eine Eieruhr gesehen. Hieß „das goldene Ei“ und pfiff 3 verschiedene Melodien je nach Garzustand der Eier im Topf. Nur mitgenommen hatte ich es nicht. Funktionierte Chantall denn korrekt?
Schöne Anleitung. Ich bringe das Wasser auch immer erst zum Kochen, bevor ich die Eier hinein tue. So spielt es keine Rolle, ob man sein Frühstück an der Nordsee oder in den Alpen genießen möchte. Noch besser ist aber ein Eierkocher! 😉
@ Sebastian: Ich mag keine Eierkocher. Aber prinzipiell sind die schon geschickt.