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10 Jahre genial-lecker

Jetzt sind es schon ganze 10 Jahre, seit ich meinen ersten Beitrag veröffentlichte. Damals gab es nur meinen Mann und mich, ich hatte viel Zeit.

Jetzt haben wir zwei wundervolle Mädels, sind aus einer schönen Wohnung in ein großartiges Haus gezogen. Ich arbeite weiter Vollzeit, genau wie mein Mann und trotzdem oder gerade darum macht mir Bloggen weiter Spaß. Aber ich möchte bei so vielem nicht mehr mitmachen.

Wenn ich sehe, dass neue Blogs gerade mal 2 Einträge haben, aber schon einen Business-Plan, Kontakte für Presse und natürlich Offenheit für Werbung. Dann immer öfter Rezepte, die einfach unrealistisch sind. Mit etwas Erfahrung beim Kochen erkennt man, dass das Foto unmöglich von dem angeblich gelingsicheren Rezept kommen kann. Dabei sind die Fotos unglaublich gut und wunderschön gestaltet. Macht es das aus? Zählt die Optik jetzt mehr als anderes?

Ich schätze weiter Blogs, bei denen ich weiß, dass Rezepte funktionieren, was man beim nächsten Mal anders oder besser machen würde. Denen man ansieht, dass der angerichtete Teller auch gegessen werden sollte. Das ist bei vielen wunderbaren alten Blogs und ebenso bei vielen der jüngeren. Hier hole ich mir weiter Inspiration, Ideen und Anregungen.

Was heißt das für mich? Was möchte ich jetzt nach 10 Jahren?

  • Ich koche weiter, wie ich koche. Nach einem vollen Arbeitstag, bei dem ich nicht nach 8 Stunden immer den Stift fallen lassen kann, genervten 3 Stunden im Stau (mehr im Winter als im Sommer). Mir ist es wichtig, dass es frisch, saisonal und lecker ist. Das funktioniert auch. So kann man und frau kochen, wenn es eben etwas organisiert wird, wenn vorgekocht wird und Rezepte im Baukasten-Stil funktionieren. Denn das ist mir für meine Familie und mich wichtig. Ihr werdet hier also weiter leckere, familientaugliche und saisonale Rezepte finden.
  • Aber sorry, ich richte nicht 30 Minuten Bilder an, kaufe mir nicht verschiedenste Teller, Tücher und Platten, um die Bilder aufzuwerten. So sieht Essen nach 11-Stunden-Tagen eben nicht aus.
  • Ich habe viele wunderbare Menschen kennen gelernt, virtuell und zum Teil auch im echten Leben. Ich genieße es, mich mit ihnen auszutauschen. Leider lese ich mehr, als das ich Zeit zum Kommentieren habe. Schade, denn auch ich freue mich über jeden Kommentar.
  • Über 1900 Einträge sind auf dieser Seite inzwischen online, davon die meisten Rezepte. Ich habe noch viele weitere Ideen, schon etliche Rezepte gekocht, fotografiert oder vorgemerkt. Ich freue mich darauf, auch wenn ich nicht weiß, ob ich mit dieser Häufigkeit weiter machen kann, auch weil sich vieles wiederholt… (sogar als Blogger!)
  • Ich habe keine Lust auf Werbung. Da wird für seltsame Produkte ein mindestens 1500 Worte umfassender Lobesepos erwartet, natürlich nicht gekennzeichnet… Ich finde aber nicht alles toll. Ich habe meine eigene Meinung. Ich will auch keine Gewinnspiele veranstalten, keine seltsamen Seiten promoten, keine bezahlten Links setzen. Ich teste weiter Produkte, aber ohne Vorgaben, immer ehrlich und unvoreingenommen. Ich antworte aber auch nur auf Mails, die mich überzeugen, über Produkte, die ich gut finde. Fairer Reis (der auch noch lecker schmeckt beispielsweise),… Liebe Werber, da helfen auch keine gut gemeinte 10.-Mail ob ich denn die letzten 9 Mails gelesen habe. Meine Lebenszeit ist für so etwas zu schade, da landen einfach die Absender im spam.
  • Ich will kein Kochbuch schreiben, ich will auch keine Konkurrenz zu Kochbüchern sein. Für mch macht gerade das Persönliche, das „so funktioniert es nicht“ genau den Unterschied zum Kochbuch aus. Das geht mir in der Bloggerszene immer mehr verloren. Es ist oft eine übersteigerte Selbstwahrnehmung. Aber eben auch eine Professionalisierung; Redakteure, die „nebenbei“ ein Aushängeschild-Blog betreiben, ebenso wie Fotografen, professionelle Köche, etc. Ich schaue gerne anderen Hobbyköchen virtuell über die Schulter, die aber noch ein echtes Leben neben dem Blog haben. Ich möchte die Menschen für Essen, Kochen und Genießen begeistern. Manche Blogs verschrecken eher, als dass sie helfen. Nicht alle professionellen Seiten sind so, aber die Zahl steigt. Vielleicht auch, weil ich die neuen, spannenden Seiten zu wenig entdecke.
  • Ich möchte irgendwann die Software wechseln. Ich überlege das jetzt schon seit einem Jahr, mich nervt ganz vieles an movalbe type. Auch das Design muss dringend mal überarbeitet werden. Aber sowohl ich als auch Jan, der mir dabei wieder helfen wird, arbeiten im echten Leben viel. Ich hoffe, auf das nächste Jahr. Aber ich bin nicht mehr so verbissen. Ich werde es schon umstellen, wenn nicht dieses, dann irgendwann nächstes Jahr. Ihr werdet es merken! Das „wie“ ist schon klar, das „was und wie dann“ auch, inklusive neuem Design. Nur das „wann“ lässt sich aktuell nicht absehen.
  • Mir wird anderes wichtiger: Meine Mädels, mein Mann, das Einrichten des neuen Hauses, ein Garten der angelegt werden will. Mein Job ist zwar anstrengend, aber trotzdem möchte ich ihn nicht missen. Auch dort habe ich spannende Projekte und Ideen, die ich gerne umsetzen möchte und werde. Also wird der Blog etwas kürzer treten müssen.
  • Ich werde weiter beim Partnerprogramm von Amazon mitmachen. Auch wenn viele das verteufeln, die paar Cents, die ich dabei bekomme, investiere ich wieder in Kochbücher. Die ich mir selber kaufe und dann eben auch offen rezensieren kann. Ohne Angst und Sorge, von diesem Verlag nichts mehr zu bekommen…

Ich hoffe, Ihr nehmt es mir nicht übel, wenn es hier vielleicht einige Zeit etwas leiser sein wird. Ich möchte und muss andere Schwerpunkte setzen. Ich werde weiter bloggen, als Hobby, für mich. Auch für Euch als virtueller Schulterblick, wie ich so koche oder meine Mädels oder wir vier gemeinsam. Ich freue mich über eure Kommentare! Auf gemeinsame virtuelle Projekte.

15 Comments

  1. Turtle Turtle

    Ich mag dein Blog, besonders weil deine Bilder nicht so profimäßig aussehen. Wenn ich mein Essen fotografiere sieht es meist genauso aus.
    Dein Bruder hat mich vor Jahren auf dein Blog geschickt, weil ich von ihm wissen wollte wie man Spätzle macht. Ich hab es nicht bereut (und deine Spätzle sind super!)

  2. emma_peel emma_peel

    Ich habe, glaube ich, noch nie bei dir kommentiert, lese deinen Blog aber schon seit Jahren.
    Und habe ich vor 5 Jahren noch ca. 15 oder mehr Food-Blogs unter meinen Favoriten abgespeichert, sind es heute gerade mal 3, darunter eben auch deiner. Bei dir liebe ich eben besonders den Realitäts- und auch den Kinderbezug, denn auch ich habe mittlerweile eine kleine Mitköchin und -bäckerin. 🙂

  3. Hallo Rike,
    Du hast so recht und ich unterschreibe alles, wie Du es geschrieben hast.
    Wir hatten ja schon bei der gefüllten Paprika aus unserer Jugend den Verdacht, dass wir getrennte Schwestern sind. Vielleicht sind wir ja auch Zwillinge ?!?
    Mein Highlight war ein Blogpost, in dem auf Einladung eines spanischen Wirtschaftsverbandes ein Gemüseanbaubetrieb besichtigt wurde, geschrieben wurde, es gäbe keine illegalen Einwanderer bei der Tomatenernte, da man bei der Besichtigung keine gesehen hat.

  4. Happy Blogbirthday und auf viele weitere Jahre, so wie es dir gefällt! Ich mache ja Werbung und Gewinnspiele auf meinem Blog, trotzdem oder gerade deshalb kann ich deinen Eindrücken zustimmen.

  5. @ Turtle: danke für das Kompliment. Gerade die Spätzle sind bei uns auch eim Klassiker! Und Bruderherz kann sie mindestens genauso gut!

    @ emma_peel: danke für das Kompliment! Genau das möchte ich mit meinem Blog erreichen, danke, dass Du hier weiter liest! Viel Spaß mit der Mitköchin, es ist so großartig, mit den „Großen“ gemeinsam die kulinarische Welt zu entdecken. Meine Große „erfindet“ gerade am Fließband Rezepte, meistens außergewöhnlich. Absolut spannend und einfach nur schön! Danke für Dein Kompliment!

    @ Kaffeebohne: das stimmt! Wesensverwandt, Dein Blog gehört zu meinen Klassikern, einfach nicht wegzudenken. Ich schaue Dir so gerne über die virtuelle Schulter, auch wenn ich einfach nicht mehr zum Kommentieren komme. Die Werbeaussagen werden aber auch immer dreister, oder?

    @ Zorra: Ich habe ja nichts dagegen, freue mich ja auch, wenn ich gewinne. Aber ich weiß, wie viel Arbeit das bedeutet und die Angebote sind meistens einfach frech. Als wenn die Arbeit des Bloggers einfach nicht zählt. Vor allem rechnen sie inzwischen mit Freiberuflern. Du hast Dir den Stand ja auch hart erarbeitet, aber wenn ich einen neuen Blog sehe, der gerade 1 Eintrag hat, aber schon ein Business-Plan, Werbekontakte, etc… Es ist ja legitim, wenn man damit auch Geld verdienen möchte. Es ist auch nicht jeder so priviligiert wie ich, einen wunderbaren Job zu haben, von dem man gut leben kann. Trotzdem werden die Erwartungen immer höher und die Gegenleistungen immer geringer. Darum habe ich darauf einfach gar keine Lust. Ich mache das nicht. Auf die nächsten 10 Jahre, Du warst und bist eine der Vorreiterinnen!

  6. eva eva

    ich hab vor ca. 5 jahren damit begonnen, ein bisl in Blogs herumzustöbern – dein blog ist glaub ich der einzige, wo auch fleißig nachgekocht wurde 😉

    ich mag deine umkomplizierten Rezepte, die einfach und schnell nachzukochen sind!!

    ganz liebe grüße aus Österreich (nähe wien)

  7. @ eva: danke! Ich hoffe, Du wirst weiterhin etwas finden!

  8. Herzlichen Glückwunsch zum 10jährigen!

    Wir gehören ja inzwischen zu den „Dinosauriern“ der deutschen Kochblogs, aber ich hoffe, wir sterben noch lange nicht aus 😉 Deine Überlegungen sind auch meine und genau wie dich erfüllt mich vieles an der momentanen Entwicklung mit Unbehagen. Glücklicherweise gibt es immer wieder „Perlen“ in der Bloglandschaft, denen man ansieht, dass Essen gekocht wird, was danach auch mit Vergnügen verspeist wird.

    Also auf die nächsten Bloggerjahre, die genug Zeit lassen für das, was sonst noch wichtig ist im Leben!

  9. Jeannette Jeannette

    Hallo Rike,
    Herzlichen Glückwunsch zu deinem 10. Geburtstag! Bitte, bitte mach genau so weiter!
    Bilder sind mir überhaupt nicht wichtig und ich bin froh nicht ewig die gleichen schäbigen Holzbretter und Tücher plus Chiasamen etc. zu sehen.
    Ich habe unzählige Suppenrezepte von dir gespeichert und natürlich auch schon nachgekocht und alle waren genial lecker, das ist die Hauptsache.
    Ich hoffe auf weitere 10 Jahre mit tollen Rezepten!
    Viele Liebe Grüße aus dem Rhein-Main Gebiet

  10. Lass dein Blog so wie es ist. Ich bin jetzt schon 11 Jahre dabei, wie die Zeit vergeht. Und ich unterschreibe (bis auf die Sache mit dem Kochbuch) alles. Und ohne das Blog hätten wir uns in echt nie kennengelernt.

  11. @ Petra: Dein Blog ist auch wunderbar, vor allem funktionieren Deine Rezepte. Es gibt bestimmt auch viele neue Blogs, die ähnlich schön sind. Nur leider finde ich sie unter der Flut der neuen Blogs viel zu selten. Es fehlt mir aber auch zugegebenermaßen die Zeit, so viel zu schauen wie früher…

    @ Jeanette: Danke für Deine Worte, das freut mich. Ich mache auch so weiter.

    @ Ulrike: Darum macht mir der Blog ja unter anderem auch weiter Spaß, wegen der echten Menschen, die mit so viel Herzblut dahinter stecken und die immer großartig sind, wenn man sich mal persönlich kennen lernt. Kochbuch ist auch keine Kritik, ich habe nur schon einige unseriöse „Verlagsangebote“ bekommen. Hätte ich einen Slowcooker, hätte ich bestimmt Deine/Eure Kochbücher. Dafür nehme ich einfach die Rezepte auch von Deinem Blog, denn auch Deine funktionieren!

  12. Genau so ist es!
    Deshalb habe ich auch deinen Blog auf meiner Leseliste und nicht all jene durchgestylten hippen Blogs!
    Lass weiter von dir hören, ab Nur soviel wie du magst 🙂

  13. Genau so ist es!
    Deshalb habe ich auch deinen Blog auf meiner Leseliste und nicht all jene durchgestylten hippen Blogs!
    Lass weiter von dir hören, ab Nur soviel wie du magst 🙂

  14. Liebe Rike, danke für diesen Beitrag, dem ich fast vollinhaltlich zustimme!

    Mir sind auch echte Menschen lieber als solche die du ansprichst,…simma uns einer Meinung

    lg. Sina, die hofft dass ihre Rezepte immer gelingen..

  15. @ Noémi: danke! Ich möchte den Blog nicht ganz aufgeben, aber meine Frequenz mit alle 3 Tage werde ich wohl nicht halten können.

    @ giftigeblonde: klar, weil eben selbst gekocht. Beispiel für nicht so gekocht wie angegeben war einer der hippen Blogs, der dann in höchsten Tönen eine Vanillemühle pries. Die Autorin bemerkte aber kritisch, dass nun ja schwarze Punkte in der Vanillecrème seien, was ja sonst (bei angeblich immer verwendetem frischem Vanillemark) ja nicht so sei… Das meinte ich beispielsweise

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