Mein tortenbackender Bruder hat in letzter Zeit eine Versuchsreihe zur Sachertorte gestartet. Unzählige Torten später hat er sein eigenes Rezept optimiert. Ich kann nur sagen: ein Gedicht!! Meine Kuchen sind ja auch nicht schlecht, aber an das hier komme ich nicht heran. Mein Bruder hat mir Bilder und Rezept geschickt, da er jetzt schon öfters nach dem Rezept gefragt wurde. Viel Spass beim Nachbacken! Es lohnt sich wirklich!
Zutaten
Für eine 26-cm-Springform
Für den Teig
- 200 g Halbbitterkuvertüre
- 10 Eier (M)
- 150 g Zucker
- 180 g weiche Butter
- 50 g Puderzucker
- 1 Vanilleschote
- 3 EL Mehl Typ 405 (ca. 40-50 g)
- 60 g Semmelbrösel
- 80 g geriebene Mandeln
- Fett für die Form
Für den Guss:
- 200 g Aprikosenmarmelade
- 300 g Zucker
- 100 g Halbbitterkuvertüre
- 60 g Kakao
- 125 ml Wasser
Zubereitung
- Die Kuvertüre im Wasserbad bei 40°C schmelzen lassen und lauwarm halten.
- In der Zwischenzeit die Eier trennen, die Eiweiße mit dem Zucker steif schlagen.
- Den Ofen auf 200°C Ober-/ Unterhitze vorheizen.
- Die Butter mit dem Puderzucker schaumig rühren. Die Vanilleschote auskratzen und das Mark zugeben, nach und nach die Eigelb ebenfalls unterrühren.
- Mehl mit Semmelbröseln und Mandeln mischen. Die Kuvertüre unter die Buttermasse ziehen. Ein Drittel des Eischnees unterrühren. Den restlichen Eischnee mit der Mehlmischung unterheben.
- Den Boden einer 26-cm Springform (nicht den Rand!) einfetten, den Teig in der Springform verteilen und glatt streichen. Auf mittlerer Schiene etwa 15 Minuten backen. Dann die Hitze auf 180°C Ober-/ Unterhitze reduzieren und für weitere 45 Minuten backen.
- Die Torte in der Form (am besten über Nacht) komplett auskühlen lassen.
- Die Torte auf ein Gitter stürzen. Marmelade erhitzen (wenn Konfitüre, dann passieren) und die Torte rundherum damit bestreichen.
- Zucker mit Halbbitterkuvertüre, Kakao und dem Wasser mischen und bis „zum starken Faden“ kochen (heißt: die Glasur zieht Fäden), dann vorm Herd nehmen und in eine Schüssel gießen. Mit einem Holzspatel die Glasur ständig in Bewegung halten (=tablieren), bis sie dickflüssig wird (Dauer ca. 15 Minuten).
- Die Torte mit der Schokoglasur überziehen und trocknen lassen.
Zubereitungszeit: etwa 2,5 h Arbeitszeit am 1. Tag + 1 h Backzeit + Kühlzeit über Nacht + 1,5 h Arbeitszeit am 2. Tag + etwa 3 h Kühlzeit
Schwierigkeit: anspruchsvoll
Quelle: das Rezept meines Bruders
So die angeschnittene Sachertorte:
16 Comments
Der Tortenbackende Bruder, perfekt (nur leider nicht mehr so trashig 😉
@ Kulinaria: tja, aber er arbeitet schon wieder an neuen Augen- und Gaumengenüssen 😉 Bin gespannt, was er momentan so ausprobiert, höre nur Gerüchte …
Mein Mitesser wäre entzückt! Wie gut, dass er keine Blogs liest…..
Also ich kann aus überzeugenden Selbstversuchen nur sagen, dass auch ich die Torten von dem tortenbackenden Bruder hervorragend finde. Darum hilft er mir auch immer bei den Hochzeitstorten. 🙂
Ich liebe Sachertorte… aber es ist zu viel Zeit.
Das Besonderer bei der Sache ist eigentlich der Schokoladenguss, denn der ist immer so schön cremig und schmeichelt dem Gaumen. Lecker, schmecker! Liebe Grüße von der Abnehm-Svea
@ Bolli: meiner auch nicht, hat echt Vorteile 😉
@ Jan: ja, tortenbacken kann er wirklcih
@ Tetris: er hat mittlerweile so viel Übung, er wird immer schneller.
@ Svea: gerade an dem hat er lange gefeilt, bis er ihn so perfekt und glänzend hinbekommen hat.
ich durfte vor ca. 2 jahren die echte probieren und habe mich gleich verliebt. seitdem auch auf der suche nach DEM rezept. habe mir gleich mal dieses notiert. ich will auch so einen bruder ;-))
@ Nysa: die echte Echte habe ich noch nie probiert. Aber in diversen Konditoreien und das Rezept vom Bruderherz hält da echt mit. Ist aber auch ein Schatz.
Nach einem Besuch in Wien und einer eklig süßen und enttäuschenden Sachertorte lacht eine die von Deinem Bruder echt an. Und die Zuckermenge scheint auch eher unserem Gaumen zu entsprechen. Danke fürs online stellen, die ist zum nachbacken notiert.
Toll! Damit werde ich meinen Mann mal überraschen, wenn ich wieder mehr Zeit habe. Er liebt nämlich Sachertorte! Danke an deinen backenden Bruder!
Viele Grüße
Tolles Blog! Ich werde auf jeden Fall mal ein paar Rezepte von hier ausprobieren. Bei der Sachertorte hier, handelt es sich um „echten“ Kakao, oder um Nesquik, Kaba und Co.?
@ Kochbanausin: ist auch lecker
@ Petra: schon nachgebacken?
@ Chris: nein, echter Kakao, ohne Zucker- oder sonstige Zusätze. Ansonsten danke für das Kompliment!
So, mal den Kuchen gebacken! Hat sehr lecker geschmeckt, auch meiner Familie samt Schwester 😀 Aber mir ist relativ viel von der „Glasur“ runtergelaufen, nächstes mal nehme ich wohl weniger Kuvertüre. Und: Halbbitter lässt sich nirgends (mehr) finden; daher hab ich Zwartbitter verwendet. Lecker 🙂
Nach mehreren Jahren Sachertorte hier noch ein paar Erkenntnisse:
Wenn man die Kuvertüre unter die Buttermasse zieht, sollte sie nur noch handwarm sein. Sonst fällt die Buttermasse in sich zusammen.
Beim Guss sind mehrere Dinge wichtig: Eine „zu weiche“ Aprikosenmarmelade (mit wenig Geliermittel) kann den Guss nicht gut halten und er tropft schnell runter. Beim Herstellen des Gusses ist es vorteilhaft, wenn man Zucker und Kakao in der Kasserolle mischt, bevor man Kuvertüre und Wasser hinzufügt. Dann hat man kaum Kakaokrümmel, die schwer zu zerdrücken sind. Außerdem muss man beim Tablieren des Gusses Geduld beweisen. Über die Jahre wurde die Zeit immer länger bei mir. Inzwischen tabliere ich den Guss fast 30min, wobei er nur noch handwarm ist, wenn er über die Torte kommt. Mir passiert es aber auch noch immer mal, dass viel herunter läuft. Beim Aufbringen kann man mit einem Teigschaber etwas nachhelfen, dass die Seiten ebenfalls bedeckt sind.
@backbegabter Bruder: danke für die Tipps