Nachdem ich mit römischen Rezepten ja schon mehrfach experimentiert habe, wollte ich nun das Mittelalter testen. Da mein Baum noch immer reichlich Sauerkirschen trägt, bot sich diese Weichselsuppe (von 1598) geradezu an. Da man im Mittelalter weniger Gewürze hatte (teuer) ist diese Suppe recht puristisch, aber eben gerade dadurch interessant. Ich würde es eher als Grütze sehen, aber im Mittelalter galt es wohl als Suppe, serviert auf geröstetem Weißbrot. Das haben wir durch Quarkschmarrn ersetzt, was – wie wir fanden – besser harmonierte.
Zutaten
Für 4 zum Sattessen
- 550 g Sauerkirschen unvorbereitet gewogen, entsteint dann etwa 500 g
- 200 g Zucker
- 500 ml Weißwein
- 50 g Speisestärke
Zubereitung
- Die Sauerkirschen waschen, entsteinen, mit dem Zucker und dem Weißwein in einen Topf geben. Unter gelegentlichem Rühren auf mittlerer Hitze aufkochen und etwa 10 MInuten köcheln lassen.
- Die Speisestärke mit 3 EL Wasser verquirlen, unter Rühren in die Suppe geben.
- Noch warm servieren.
Zubereitungszeit: mit Kirschen entsteinen etwa 60 Minuten
Schwierigkeit: einfach
Quelle: Kochbuch des Mittelalters, S. 50
Tipp: Für das Originalrezept 4 Scheiben Weißbrot in 50 g Butter goldgelb anrösten, in den Teller geben und die Suppe darauf anrichten.
Tipp: Kirschen aus dem Glas gehen natürlich auch, dann die Saftmenge vom Weißwein abziehen
3 Comments
Der Baum trägt noch Sauerkirschen 😉
Oh JA! Da sind immmer noch so geschätzte 8 kg oben. Angeblich sind Sauerkirschen ja wenig dieses Jahr, aber ich habe mehr als doppelt so viele wie letztes Jahr.
Mit dem Foto hast du eine Lawine an Kindheitserinnerungen ausgelöst – jetzt sitz ich hier und schwelge in verzückten Träumen von Kirschsuppe mit Eischneeklößchen … 🙂