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Zu Gast bei Alexander Herrmann

Wir waren von Freunden zu einem 3-Gang-Menu bei Alexander Herrmann eingeladen worden. Sie waren dort bereits einmal und waren extrem begeistert. Einen Termin hatten wir überraschend schnell gefunden, so dass wir letzte Woche dort waren. Leider schaffte ich es im Restaurant nicht, Fotos zu machen und die Aufnahmen im Zimmer waren leider zu unscharf, aber hier findet man einige Eindrücke.

Doch nun der Reihe nach: wir kamen bei Nieselregen und Glatteis mit einem Baby und einem Kleinkind an (damit waren wir echte Exoten) und wurden sehr freundlich empfangen. Für beide Mädels waren Babybetten bereit gestellt, sogar Kapuzenhandtücher und 1 Bademantel lagen bereit. Wir gingen erstmal in den angeschlossenen Wellnessbereich. Der ist recht liebevoll als Waldgrotte gestaltet. Der Pool war mit 28°C etwas zu kalt für unsere Badenixen, dafür war der Liegebereich richtig angenehm warm, eine Ecke sogar mit beheizten Sitzen. Tees (sehr lecker) und Mandarinen (toll aromatisch) standen bzw. lagen bereit. Die Sauna ist mit 4 Leuten noch nicht zu voll, außerdem gab es noch Whirlpools (nicht getestet), sowie Aromadampfbäder (nicht sehr duftintensiv). Leider hatten wir nicht zu viel Zeit, da wir ja auf das Menu gespannt waren.

Unsere Große war zwar recht müde, wollte aber in der neuen Umgebung nicht alleine schlafen, so dass wir etwas spät mit unseren Freunden und beiden Kindern im edlen Restaurant ankamen. Die Deko war toll, schön weihnachtlich, sehr stilvoll ohne aufdringlich zu sein. Die Kellnerin war großartig, hatte auch lieb für die Kinder Malutensilien bereit gelegt. Als Apperitif gab es einen von Fr. Herrmann selbst gekelterten Rieslingsekt, der die perfekte Balance von Frucht und Säure hatte. Meine alkoholfreie Variante war mir persönlich etwas zu lieblich, dafür schön fruchtig.

Danach zweierlei Brot mit Butter und Quark. Der Kräuterquark war mit etwas Zitronenschale abgestimmt, das werde ich bei Gelegenheit auch mal machen, harmonierte toll. Die Große blieb bis zum Dessert bei Brot mit Quark, so begeistert war sie davon.

Wir hatten das Weihnachtsspezial: ein 3-Gänge-Weihnachtsgansmenu. Unsere Vorspeise war ein Feldsalat mit Kartoffeldressing. Das war toll und umschmeichelte den Salat wirklich, die Balance war toll. Dazu dann Speck- und Brotchips – umwerfend. Leider kein Foto, da zwischenzeitlich die Kleine aufgewacht war und auf dem Arm bleiben wollte.

Das Hauptgericht war die Weihnachtsgans, die am Tisch tranchiert wurde. Zum ersten war ich von der Schnelligkeit begeistert, mit der die Gans tranchiert war. Ich habe selber ja schon mehrere Male Gans zubereitet, aber ich muss neidlos anerkennen: das war die beste Gans, die ich je gegessen habe: die Haut total kross, das Fleisch umwerfend zart und sehr saftig, nicht die Spur trocken! Dazu dann die Sauce! Umwerfend!! Mehr muss ich eigentlich nicht dazu sagen! Als weiter Beilagen gab es einen Bratapfel, der mit Marzipan und Rosinen gefüllt war, was mit allem toll harmonierte. Dann noch Kartoffelknödel (lecker) und angeröstete Semmelknödel (auch lecker). Ein weiteres Highlight war das Blaukraut, in dem sich sicher edle hochprozentige Schokolade versteckte, außerdem noch eine ganz leichte Chilinote, eine ganz leichte und angenehme Schärfe war dabei. Ein Gedicht! Wir orderten sogar noch Blaukraut nach und ließen nichts übrig.

Als Dessert gab es einen Obstler, von dem alle anderen begeistert waren (ein echter Nachteil des Stillens). Sehr mild und fruchtig. Den hätte ich auch gerne gehabt. Außerdem war noch ein Espresso im Dessert enthalten. Als Abschluss gab es ein Sorbet. Für alle anderen eines aus Williams-Christ. Toll birnig, ganz leichte Note des verwendeten Williams-Brandes. Toll! Für mich ein Mango-Sorbet. Da unsere Große davon auch sehr begeistert waren, bekamen wir netterweise noch eine Kugel extra. Frisch aus der Kühlung hatte es eine tolle Mangonote, leider ließ die mit der Temperatur schnell nach, das Birnen-Sorbet war eindeutig besser.

Am nächsten Morgen fanden wir uns am Frühstücksbuffet ein: Selbstgemachte Marmeladen (Adventspunsch-Gelee, Quittengelee mit Frankenwein (außerdem noch mit Vanille – großartig!), Erdbeer-Orange, Ananas-Mango, Pflaumen mit Zimt), toller Käseauswahl, Weißwürsten im Minidformat und ebenfalls kleine fränkische Wiener. Die Würste konnte ich leider nicht mehr probieren, die waren aus, als ich so weit war. Dafür war das Rührei eine Wucht, aus der Warmhaltung so ein Ei – perfekte Konsistenz! Der Matjessalat war toll, der Graved Lachs eine Wucht, dazu dann die Honig-Senf-Sauce, einfach großartig. Die Müslis sahen toll aus, sogar die Möglichkeit zum selber mahlen bestand. Die Wurst- und Käseauswahl war sehr groß, wurde fast ganz durchprobiert und alles war richtig lecker. Außerdem war ich als Teetrinker endlich mal glücklich: guter Tee, der endlich nicht in Tüten, sondern als loser Tee da stand. Ich probierte einen schwarzen Weihnachtstee und einen Rotbusch mit Flieder- und Himbeeren und war von beiden begeistert. Der von unseren Freunden getestete weiße Tee war auch für mich nicht so überzeugend, dafür ein weiterer Rotbusch echt großartig. Auch die Bedienung war sehr kinderlieb, sie ließ sogar extra Klümpchen im Kakao, als wir ihr sagten, dass das für unsere „Große“ das Beste daran ist. Allerdings ist unsere Große auch keine typische 2-jährige.

Im Fazit bleibt zu sagen, dass das Essen großartig war, auch wenn das Menu nicht typisch für sein Sterne-Lokal war. Die Karte klang großartig und die vorbeigetragenen Teller versprachen eine Menge. Wir werden sicher mal wieder dort Zwischenstation machen. Dann werden wir wahrscheinlich seine fränkische Stube ausprobieren.

4 Comments

  1. Das nächste Mal schaut Ihr danach bei uns vorbei – das sind noch knapp 15 Minuten. 🙂

  2. schade, dass Wirsberg so (zu) weit weg von uns liegt. Da wäre ich auch gerne mal hin.

  3. Hört sich doch nach einem entspannten Ausflug an 🙂 Und find ich super wie sie auch für Eure Mädels gesorgt haben 🙂 Vielleicht schaff ich es mal in so eine Lokalität 🙂
    Hoffe Ihr hattet auch schöne Weihnachten mit den Kleinen 🙂

  4. Michl Michl

    Also Andre und ich haben den Abend mit Euch vieren auch sehr genossen, und ich kann Rikes Eindruck nur bestätigen … – Alexander Herrmann ist immer eine Reise wert;
    ich bin schon gespannt, wie es uns bei Poletto gefallen wird – das haben wir nämlich von meiner Omi zu Weihnachten bekommen … 🙂

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